Ideen zu Markt- und Domplatz

Die deutliche und teilweise mit Schärfe bzw. kontrovers geführte Diskussion in der Bürgerschaft über die Umsetzung der Baumaßnahmen an Markt- und Domplatz hat den Arbeitskreis des Heimatvereins veranlasst, diesen Themenkomplex und die damit verbundenen Fragen der Nutzungen ausführlich zu beraten.

Die seinerzeit in der Fachausschusssitzung vom 26.2.13 formulierte Aufgabenstellung und die vielfältigen Zielsetzungen für die bislang schlauchartige Aneinanderreihung von Markt- und Domplatz war eine sehr anspruchsvolle Entwurfsaufgabe. Das beauftragte Planungsbüro aus Hannover konnte bei seinem Entwurf jedoch alle Aspekte nahezu vollständig umsetzen.

Die wichtigsten Aufgabenstellungen waren:

  • Gliederung der beiden Plätze durch einen neu gestalteten Baumhain
  • Öffnung der Südseite des Domes und der „Domplatte“ zu den angrenzenden Flächen durch eine großzügige neue Treppenanlage
  • Neustrukturierung der Stellplatzanordnung unter Berücksichtigung der am Vinzenz-Krankenhaus, an der Volksbank und zukünftig an der Heiersstraße neu angebotenen umfangreichen Tiefgaragenstellplätze
  • Angemessene Gestaltung und stimmungsvolle Ausleuchtung der neu entstehenden Stadträume.

Nun ist „Halbzeit“ bei der Umgestaltung von Markt- und Domplatz und Gelegenheit, den beteiligten Ingenieuren und Handwerkern besonders bei der neuen Treppenanlage eine qualitätsvolle und gute Arbeit zu bescheinigen. Trotzdem wird in der Öffentlichkeit vor allem die unstrukturierte Materialwahl für die Platzmitte des Marktplatzes und besonders die Ausleuchtung des Platzes bemängelt, bei der vom ursprünglichen anspruchsvollen Konzept, die Erdgeschosszonen umlaufend stimmungsvoll zu illuminieren, nichts mehr übriggeblieben ist. Das aufgegebene Konzept hätte zu einer deutlich besseren Atmosphäre des Platzes beigetragen und ein Konzept aufgenommen, das offensichtlich auch an anderer Stelle im Stadtraum angedacht ist. Das folgende Bild zeigt noch einmal die Qualität der Konzeption mit den gliedernden Lampenstandorten und deren Leuchtradien.Beleuchtungsplan Wettbewerb

Gespannt wartet der Arbeitskreis des Vereins auf die optischen und stadträumlichen Veränderungen durch den zweiten Bauabschnitt mit der neuen Treppenanlage am Dom.

Der Stellvertretende Bürgermeister Dieter Honervogt wird hierzu aktuell in der Presse zitiert:

„Wir haben jetzt eine echte Freitreppe mit großem praktischen und repräsentativen Charakter, die das Domareal zur Stadt öffnet. Auch ist mit der Rampenanlage dafür gesorgt, den Vorplatz des Paderborner Domes für alle attraktiver und leichter erreichbar zu machen, auch junge Mütter mit Kinderwagen oder alte Menschen“. Herr Honervogt urteilt so auch als Vorsitzender des zuständigen Bauausschusses.
In der Tat eröffnet die neue Treppe aus südlicher Richtung einen neuen, großzügigen Blick auf die Bischofskirche, eine wesentliche Verbesserung gegenüber der früher trennenden Maueranlage. Schaut man in die entgegen gesetzte Richtung vom Paradiesportal aus, zeigt sich ebenfalls die hohe Qualität der neuen Domerschließung, die jetzt Wegebeziehungen in alle Richtungen ermöglicht. Gleichzeitig wird aber aus allen Blickrichtungen deutlich, dass raumbildende Baumpflanzungen unverzichtbar sind. Besonders sichtbar wird dies in dem folgenden aktuellen Pressefoto des Westfäli-schen Volksblatts ©Jörn Hannemann.

Treppenbild-Westfalenblatt

Betritt man den noch ungegliederten Marktplatz aus Richtung Schildern erscheint es wichtig für den Besucher den Übergang vom Platz auf die recht flach gehaltene Treppe deutlich zu markieren. Dies gilt vor allem für die Wintermonate mit Schnee. Der ursprüngliche Entwurf der Planer sieht dies durch den Einbau von Bänke und Beleuchtungen vor, eine Maßnahme, die unsere volle Unterstützung bekommt. Die folgenden Bilder zeigen zur Erläuterung den Blick aus Richtung Schildern und die gliedernden Elemente vor der Treppe.
In der folgenden Fotomontage haben wir die aktuelle, „baumfreie“ Situation einer „bepflanzten“ Variante gegenübergestellt. Dabei macht die raumbildende Wirkung des Baumhains die bislang ineinander übergehenden Plätze nunmehr deutlich ablesbar und sorgt für gut erlebbare Stadträume.

Da aktuell in der Presse über eine Änderung dieser raumbildenden Baumpflanzungen nachgedacht wird, – siehe Interview mit der Technischen Beigeordneten, Frau Warnecke – bestärkt sich die Vermutung, dass anscheinend auch hier von den ursprünglichen Zielen abgewichen werden soll, um wiederum Stellplätze anzubieten. Dies wird umso konkreter, als dass davon die Rede ist, die für das Umfeld aller Bischofkirchen traditionellen Domlinden, die hier vorgesehen sind, würden mit ihrem „Honigtau“ Kraftfahrzeuge „beschädigen“.

Der Heimatverein äußert hierzu erhebliche Vorbehalte. Das bisherige Konzept berücksichtigt gleichermaßen eine hochwertige Gestaltung im Umfeld der Paderborner Kathedrale wie auch die Belange des ruhenden Verkehrs. Vor allem aber schafft sie schöne, erlebbare Räume mit der für die Stadt dringend benötigten Atmosphäre. Die Vorstellung, man würde am oberen Rand der Trep-penanlage vor parkende Autos laufen, erscheint dem Arbeitskreis absurd. An dieser Stelle sei die unschöne Situation am Abdinghof in Erinnerung gebracht, wo man nach Durchqueren des Franz Stock-Platzes unterhalb der großzügigen Freitreppe auf völlig zugeparkte Flächen trifft.

Für die zwischen Markt- und Domplatz vorgesehene Bepflanzung gibt es nach unseren Informationen auch Baumarten, wie z.B. die Winterlinde, die für Autolacke unschädlich sind. Zur Parkplatzsituation an dieser Stelle wird noch einmal an die eingangs zitierten, jüngst hinzugekommenen Tiefgaragenplätz erinnert, womit die wenigen entfallenden Stellplätze mehr als kompensiert sind.

Bislang setzte man in Paderborner Politik und Handel, vertreten durch die Werbegemeinschaft immer auf das längst überholte Prinzip, „Mehr Stellplätze generieren mehr Umsatz im Handel“. Der zunehmende Lehrstand der Handelsflächen in der Innenstadt beweist aber genau das Gegenteil. Niemand besucht zum Beispiel Münster oder Oldenburg, „…weil man da so gut parken kann“. Man besucht die Stadt wegen ihrer Atmosphäre.

Niemand erledigt auch seinen Wocheneinkauf in der Citylage. Wer trägt schon einen 6er-Träger Mineralwasser durch die Stadt? Dies alles passiert in Randlagen der Stadt oder beim Supermarkt oder Discounter wo mit dem Einkaufswagen kaum 50 m zu überwinden sind.

Was hingegen die Innenstadtlage ausmacht, ist Wohlfühlatmosphäre, das Nebeneinander von historischen Sehenswürdigkeiten, Kunsthandel und Ausstellungen, also „Sehen“, sowie von qualitätsvoller Innen- und viel mehr noch Außengastronomie. Das damit einhergehende Wohlgefühl führt für den Handel zu Mitnahmeeffekten vor allem des höheren Marktsegments. Dies sagen viele Einzelhändler, die wir befragten. Wohlfühlatmosphäre stärkt zugleich den Einzel- gegen den Onlinehandel!

Für den Marktplatz hat dies besondere Bedeutung. Schon die Treppenanlage mit der Baumkulisse zeigt auf, wie wichtig eigentlich die leider in der politischen Diskussion lächerlich gemachte Pavillionanlage mit Außengastronomie unter den Bäumen wäre. Sie böte Genuss mit einmaligem Blick auf die Kathedrale. Derzeit bestehen lediglich drei Gastronomiebetriebe am Marktplatz, denen gar nicht genug Raum für Außenbewirtung eingeräumt werden kann. Beispiele etwa aus Bielefeld, aus Holland oder aus dem Rheinland zeigen, dass diese Städte die Bedeutung ihrer Gastronomie auf Tourismus und Handel erkannt haben.
Natürlich sollte eine Wegebeziehung vom Schildern Richtung alter Hellweg freigehalten werden, ebenso eine begehbare Zone um den Neptunbrunnen, vielleicht mit 1,80 m Abstand. Zwischenzeitlich hat anscheinend ein Umdenken in Teilen der Verwaltung stattgefunden und den Anliegern wurden größere Außengastronomieflächen zugestanden. Wir verweisen in diesem Zusammenhang auf den FACEBOOK-Werbeclip eines Eiscafés in der Innenstadt. In ihm wird der Wert solcher Betriebe gerade in ihrer Außendarstellung deutlich. Genau hier findet man das pulsierende Leben, das eine attraktive Stadt ausmacht, Leben, das wir uns überall im Herz der Stadt, auch um die Domkirche wünschen.

Mit großem Interesse haben wir den schönen Bericht in der Sendung Lokalzeit-OWL verfolgt, in der Seitens der Markthändler eindeutig Forderungen nach einer Neukonzeption des Wochenmarktes und der lokalen Feste geäußert wurden. Nur mit einem ständigen teil an fester und mobiler Gastronomie und dem ein oder anderen Event könne der Markt in Zukunft bestehen wurde im Interview geäußert. Die immer wieder zu angeführten Argumente, Wochenmarkt, Weihnachtsmarkt, Frühlingsfest und Libori-Schausteller verlangten mehr Raum, ziehen nicht. Der Film zeigt, dass gerade die beteiligten Händler außerordentlich flexibel und zukunftsorientiert sind.

Nach den großen Investitionen für die Neugestaltung der Plätze ist also ein neues Markkonzept unverzichtbar, möglicherweise oder ganz sicher sogar von externen Dienstleistern. Dabei sollte versucht werden, den inzwischen auch historischen Neptunbrunnen von Josef Rikus immer in den Mittelpunkt zu stellen, wie von den Markthändlern selbst angeregt:

Gastronomie um den Brunnen, an einer Seite mobile Betriebe, an einer Seite die Außengastronomie bestehender Betriebe, das Ganze dann von Verkaufsständen umgeben. Man kauft ein und verweilt in der „Erlebniszone“ um den Brunnen. Dies schafft einen Markt mit Atmosphäre sowie die im Fernsehbeitrag angemahnte Kundenbindung, vor allem fördert man den Tourismus: „Wenn du nach Paderborn kommst musst die unbedingt den Markt am Neptunbrunnen besuchen“.

Ein Markenzeichen! Auf unseren Internetportalen wurde diese Sichtweise vielfach begrüßt. Gleichzeitig wurde zum Thema Markt wiederholt geäußert, dass die Marktzeiten, vor allem Samstags, längst nicht mehr mit den Bedürfnissen und Gewohnheiten der Besucher oder Kunden einhergehen. Überwiegend wurde gewünscht, später zu beginnen, vor allem aber bis in den frühen Nachmittag hinein geöffnet zu haben.

Die von uns dringend angeregte Einbindung des Neptunbrunnens sollte auch während der anderen Festivitäten in der Stadt durch eine längst fällige Überarbeitung der Konzepte erfolgen. Die beigefügten Bilder vom Liborifest und Weihnachtsmarkt zeigen auf, das das Brunnenareal rücksichtslos massiv und dicht zugebaut wird, eine Situation die nach unserer Meinung nicht hinnehmbar ist. Auch hier sollten die gleichen Strukturen wie bei Wochenmarkt Einzug halten. Das Motto von Planung und Marketing sollte also lauten: „Leben und Genießen am Neptunbrunnen“.

Der Heimatverein hofft, dass seine Anregungen in der städtischen Planung Gehör finden.

Gern stellen wir Datenträger mit den Videoclips zur Verfügung.

 

Erlauben sie uns an zwei Beispielen aufzuzeigen, dass der Neptunbrunnen als Mittelpunkt des Marktplatzes bei der Festgestaltung leider keinerlei Berücksichtigung findet.

Weihnachtsmarkt 2014

Libori 2015

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Heimatverein gegen Orgabauten

allanbrooke ©ahte

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Der Heimatverein Paderborn hat einen offenen Brief an die Mitglieder des Stadtrats veröffentlicht.
Thema ist die geplante Aufgabe des Nutzungskonzepts „Stadtverwaltung an der Elsener Straße“.

Das Schreiben wurde bislang nur in der Neuen Westfälischen Zeitung veröffentlicht. Hier das Schreiben und der Link zum Leitthema der NW vom 24. Juni 2016

 

 

 

Heimatverein gegen Orgabauten

Der Paderborner Heimatverein wendet sich mit einem offenen Brief an die Mitglieder des Stadtrats.

Der Heimatverein Paderborn nimmt enttäuscht Kenntnis von der Ratsvorlage der Stadtverwaltung, ihren Verwaltungsneubau außerhalb des Stadtzentrums am Hoppenhof anzusiedeln. Damit wird auf unverständliche Weise das in einer langen Planungsphase überzeugend erarbeitete Konzept aufgegeben, die Verwaltung in der freiwerdenden Alanbrookekaserne an der Elsener Straße unterzubringen. Für diesen Standort sprechen die hervorragende städtebauliche Situation und die einmalige Chance, die positive Entwicklung des Umfeldes weiter voranzutreiben und einen ganzen Stadtbereich mit Leben zu füllen.

Das Areal bietet räumlich und baulich einschließlich des neuen Kantinengebäudes für die Verwaltungsnutzung und ergänzende Entwicklungsflächen die nötigen Voraussetzungen. Durch weitere Nutzungen des weiträumigen Areals besteht die Chance, insgesamt ein neues hervorragendes Stadtquartier zu schaffen. Der Komplex der denkmalgeschützten Gebäude, der zu den bedeutendsten historischen Bauensembles der Stadt gehört, ist durch den Verwaltungssitz auf Dauer gesichert und ist in seiner repräsentativen Erscheinung identitätsstiftend. Günstig sind auch die Nähe zur Innenstadt und die sehr gute Anbindung an den ÖPNV. Beides fördert die Kommunikation aller Verwaltungszweige mit den Bürgern.

Die Ratsvorlage aber bevorzugt mit den Orgatürmen am Hoppenhof Bauten von fragwürdiger baulicher Qualität und mangelnder ästhetischer Ausstrahlung weitab von der Innenstadt in einer stadtbildlich belanglosen Lage. Die Nachhaltigkeit der vier Türme ist in Frage zu stellen. Stadtverwaltung und Rat müssten gewarnt sein. Der Kauf der Nixdorf-Gebäude an der Pontanusstraße für das Technische Rathaus führte seinerzeit zu unerwartet hohen Folge- kosten, ohne dass das Gebäude grundlegend ertüchigt und das Umfeld verbessert wurde.

Ausschlaggebend in der jetzigen Planung ist die Engführung eines komplexen Themas von großer Tragweite auf eine rein finanzielle Sicht auf der Grundlage einer zweifelhaften Kostenkalkulation, mag die Frage der Finanzierung auch noch so wichtig sein. So wird der äußerst wichtige Aspekt, wie es mit der Alanbrookkaserne weiter geht, beiseite geschoben und die bisherige Planung vom Tisch gefegt. Der Ratsbeschluss soll jetzt erfolgen, ohne dass für die Alanbrookkaserne als Ersatz des in mehrjähriger Vorplanung entstandene überzeugende Konzept ein neues vorliegt. Ein umfassendes planerisches und finanzielles Konzept, das auch die Kaserne, das Technische Rathaus mit dem noch relativ neuen Stadtarchiv und das Stadthaus am Abdinghof einschließt, ist aber die verpflichtende Aufgabe der Stadt vor endgültigen Entscheidungen.

Den historischen Gebäuden der Kaserne droht bei langem Leerstand der Verfall. Kommen unterschiedliche Investoren für die Nutzug des historischen Bauensembles zum Zuge, kann es wie so viele Beispiele in anderen Orten zeigen, zum langjährigen Verfall aus spekulativen Gründen kommen. Beides beeinträchtigte erheblich die Qualität und vor allem den Immobilienwert der umliegenden Wohn- und Gewerbebereiche. Auch ohne einen kompletten oder partiellen Verfall wird bei einer Zerstückelung des historischen Bestands zumindest das einheitliche geschützte Bild des Ensembles kaum zu erhalten sein.

Vor allem aber würde eine Verwaltungsnutzung der zentral gelegenen Kaserne besonders gegenüber den Landes- und Bundesbehörden signalisieren, dass die Stadt Paderborn bereits beim ersten von insgesamt fünf Konversionsprojekten Maßstäbe setzt. Ohne stärksten Einsatz der Stadt aber ist eine wünschenswerte und gesicherte Entwicklung des Kasernengeländes nicht zu schaffen.

Für den Abdinghof besteht, wie aktuell in der Presse vorgestellt, der begrüßenswerte Wille, dass bürgernahe Verwaltungsbereiche dort an zentralem Standort bleiben sollen. Auch in diesem Stadtbereich ist eine hochwertige Planung unverzichtbar.

Dafür bietet sich dringlich ein Wettbewerb an, der auch das westliche Vorgelände des Stadthauses, das ehemalige Bauamt, die öffentlichen Räume bis zum Rathausplatz und die Gebäude auf der Nordseite des Marienplatzes einschließt.

Ausdrücklich befürwortet der Heimatverein den Vorschlag des Bürgermeisters, das Bauamtsgebäude der sechziger Jahre, das sich in Gestalt und Bauvolumen nicht in die Umgebung einfügt, abzureißen oder massiv zurückzubauen. Der Verein hat in den letzten Jahren mehrfach den Abriss gefordert.

Der Heimatverein ist von Beginn an durch mehrere Mitglieder im Konversionsbeirat und in den öffentlichen Veranstaltungen vertreten gewesen. Er hat die bisherige Planung ausdrücklich mitgetragen und begrüßt. Heute sieht er keinen Anlass, sich von seiner Position zu lösen.

Christoph Schulte-Nölke

Erster Vorsitzender des Heimatvereins

Veröffentlicht auch in der Neue Westfälischen am Samstag 25. Juni 2016

 

© Kasernenbild: Stadt Paderborn

© NW-Seite: Neue Westfälische

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Verwaltung in die Kaserne

allanbrooke ©ahte

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Am Freitag, 7. Februar wird es in Sachen Neubau der Stadtverwaltung spannend. Nach jahrelangen politischen Diskussionen über einen neuen Standort an der Florianstraße, einer teilweisen Beibehaltung des Standortes Abdinghof oder einer Renovierung und baulichen Ergänzung des Komplexes an der Pontanusstraße  scheinen die Würfel für die Alanbrooke-Kaserne gefallen zu sein. Bürgermeister Paus wird die Ergebnisse der Untersuchungen im Rahmen einer Bürgerinformation um 17.30 Uhr im Rathaussaal vorstellen. Man darf also gespannt sein.

In ersten Überlegungen von Planern und Investoren vor gut fünf Jahren wurde eine Nutzung der unter Denkmalschutz stehenden Gebäude überwiegend als Altenwohnungen angedacht. Dies begründete sich darauf, dass im Gebäudebestand an beiden Kopfenden Treppenhäuser liegen, die über einen hofseitigen breiten Flur miteinander verbunden sind. Hieran schließen die heutigen Soldatenunterkünfte in einer Breite von geschätzten 5 m und einer Tiefe von ca. 7 m je Raum an. Eine sogenannte einhüftige Anlage. Es wird also interessant sein, wie die Architekten und Gutachter jetzt zu einer wirtschaftlichen, internen Umgestaltung für die neue Büronutzung finden. Interessant ist auch die Frage in wieweit die Konzeption eine Weiternutzung des vor gut fünf Jahren neu eingeweihten und sehr gut gestalteten Mensagebäudes berücksichtigt.

Zu begrüßen ist, dass der vorgesehene Standort die Kernstadt in ihrer Funktion stärkt und die aktuelle „Zerrissenheit“der Verwaltung in verschiedene Standorte weitergehend beendet. Der jetzt gewählte Standort ist im Stadtgefüge gut zu finden und sowohl für den Individualverkehr wie auch den Öffentlichen Personennahverkehr ÖPNV gut erreichbar.